Dienstag, 7. September 2010

Das Abenteuer im Regenwald

Wow, das letzte Wochenende war wirklich ein Abenteuer! Am Freitag Morgen sind wir (ich, zwei Chinesen und eine Slowenin) losgefahren in Richtung Kakamega Forest, einem Regenwald im Westen Kenias. Die Fahrt sollte eigentlich 7 Stunden dauern, aber mit der Zeit nimmt man's hier nicht so genau, darum sind wir erst zweieinhalb Stunden später als geplant in Kakamega angekommen. Dort hat uns unser Guide mit dem Motorrad abgeholt, um uns in den Regenwald zu unserem Camp zu bringen. Wir hatten für uns vier Praktikanten dann zwei Motorräder mit Fahrer zur Verfügung. Also haben wir uns jeweils zu dritt auf ein Motorrad gequetscht und los ging's. Leider hat es in Kakamega den ganzen Tag stark geregnet, darum war die "Straße" in den Wald ein einziger riesiger Matschhaufen. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrtzeit -mittlerweile war's auch schon komplett dunkel, hatte unser Motorrad einen Platten. Alles nicht so schlimm, wir sind dann mit einem vorbeikommenden Mann zu ihm nach Hause gelaufen und dort haben ungefähr fünf Männer zusammen den Reifen geflickt. Also konnten wir schließlich weiterfahren. Nach allerdings 5 weiteren Minuten war der Reifen wieder platt. Schließlich ist ein Freund unseres Guides mit seinem Motorrad gekommen und wir haben Fahrzeug getauscht. So weit, so gut. Leider war die Straße aber so matschig, dass nach ein paar Minuten der Vorderreifen blockiert hat und wir absteigen mussten. Gut, dass ich meine Chucks anhatte, die sind für eine Nachtwanderung durch Matsch natürlich optimal :) Ich bin vorausgelaufen, der Guide hat das Motorrad hinter uns hergeschoben. Wie gesagt, es war schon stockdunkel und darum habe ich leider leider leider das große Loch im Boden übersehen, bin reingetreten, umgeknickt und richtig schön im Matsch gelandet.


Das wäre ja eigentlich schon Abenteuer genug, aber der Spaß ging noch weiter: Irgendwann sind wir wieder auf das Motorrad gestiegen und weitergefahren. Allerdings nicht sehr weit...Nach etwa 10 Metern hat unser Guide die Kontrolle über das Motorrad verloren und wir sind alle drei zusammen in der Soße gelandet. Letztendlich haben wir unseren restlichen Weg zu Fuß bewältigt und mit ungefähr 5 Stunden Verspätung in unserem Camp angekommen.
So schlimm der Freitag auch war, der Samstag hat alles wieder gut gemacht. Um 5.20 Uhr sind wir losgewandert, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf einem kleinen Hügel zu sein. Die 5 km durch den immer noch matschigen Wald haben sich dann auch ausgezahlt. Der Ausblick von dem Hügel war unglaublich toll und dank dem wolkenlosen Himmel haben wir einen einmalig schönen Sonnenaufgang gesehen.
Nach insgesamt 5 Stunden Morgenwanderung waren wir dann wieder zurück in unserem hübschen kleinen Camp mitten im Regenwald. Dort haben wir erst einmal gefrühstückt, während ein kleiner Affe um uns herumgehüpft ist und uns beim Essen zugeschaut hat :)
In so einer Hütte haben wir übernachtet
Frisch gestärkt sind wir gegen Mittag dann wieder aufgebrochen zu unserer langen Wanderung: 15 km quer durch den Regenwald. Es war echt anstrengend, aber so schön, dass ich die höllischen Schmerzen in meinen Füßen fast vergessen habe :) Jedenfalls ist der Regenwald wahnsinnig toll, am liebsten würde ich nächstes Wochenende gleich wieder hinfahren.
Am Sonntag haben wir dann die lächerlichste Touristenfalle überhaupt besucht: Obamas Großmutter. Ich wollte eigentlich lieber zum Äquator fahren, aber leider habe ich es nicht geschafft mich durchzusetzen. Also haben wir erst einmal einen Gruppenpreis von 5€ bezahlt, um das Sicherheitstor zu passieren. Dort mussten wir dann warten, schließlich kann man "Mama Obama" ja nicht ohne Polizeibegleitung besuchen. Während der Wartezeit wurden wir darüber aufgeklärt, dass wir doch bitte eine kleine Spende für die Oma bereithalten sollten, falls wir ihre Geschichten über Barack Obama hören wollten. Meine Frage, woher die Dame denn diese Geschichten habe, wo Obama doch nie dort gewohnt hat, kam dann irgendwie nicht so gut an :) Naja, irgendwann kam die gute Frau dann aus ihrem Haus, wir haben "Hallo, danke, Auf Wiedersehen!" gesagt, ein Foto gemacht und das war's dann auch. Ein sehr spannender Ausflug :)
Unser letzter Stopp war am Lake Victoria, dem drittgrößten See der Welt. Als wir aus dem Auto ausgestiegen sind, wurden wir gleich von ungefähr 15 Menschen umringt, die uns alle irgendetwas verkaufen oder einfach nur so Geld haben wollten. Ich war sehr froh, als wir endlich in dem kleinen Boot saßen!
Auf unserer einstündigen Bootsfahrt wollten wir eigentlich zu den Nilpferden fahren, die am Lake Victoria leben. Leider war am Sonntag nur ein Nilpferd "zuhause" :) Das wollte sich natürlich nicht so gerne zeigen, darum ist es die meiste Zeit untergetaucht und nur ab und zu haben wir seinen Kopf sehen können. Aber trotzdem war der Ausflug zum Lake Victoria sehr nett und ein schöner Ausklang.
Wieder auf dem Weg zurück nach Nairobi hatten wir dann auch noch das große "Glück", dass wir einen Pfarrer in unserem Bus hatten, der die erste halbe Stunde der Fahrt eine Predigt auf Kiswahili gehalten hat. Auch mal was anderes :)
Alles in allem hatte ich also ein sehr spannendes und tolles Wochenende. Ich bin gespannt, was ich nächste Woche zu erzählen habe, morgen fahren wir nämlich bis Sonntag nach Mombasa, zur AIESEC Ostafrika-Konferenz. Also seid gespannt auf meinen nächsten Blog :)
Bis bald!

2 Kommentare:

  1. Hey Lisa,

    Mann, das hört sich einem irre geilen Praktikum in Afrika an!
    Ich hoffe du hast noch super viel Spaß und verfolge gespannt deinen Blog :)

    Liebe Grüße aus dem regnerischen München
    Steffi

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  2. Steffi, das hast du gut erkannt, es ist wirklich toll hier :) Ich hoffe du hast weiterhin Spaß mit dem Blog ;)
    Liebe Grüße zurück ins schöne München

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